Fast ein neues Leben

Anna Prizkau

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Eine Familie kommt aus ihrem alten Land nach Deutschland. Dort passiert Unvorstellbares und Unverst?ndliches – zumindest f?r die Tochter der Einwanderer. Sie, die Ich-Erz?hlerin, w?chst auf im neuen Land, doch die Geschichten ?ber das alte lassen sie nicht los. Sie wird erwachsen in dem Gef?hl, immer eine Fremde zu bleiben, niemals dazuzugeh?ren. Sp?ter wird aus ihr eine Theaterautorin; erfolglos, arbeitslos, aber voller Hoffnung. In diesen atmosph?risch feinen Erz?hlungen, die zusammen einen kleinen, dichten Roman der Fremdheit und der Sehnsucht ergeben, begegnet die Erz?hlerin dem neuen Leben, der neuen Sprache, den neuen Menschen: Martha, die vielleicht t?ten muss, um zu besitzen. Marcel, den alle M?dchen k?ssen wollen. Samiha und Olcay aus dem t?rkischen Viertel, die eine unerkl?rliche Todesangst vor dem Fahrstuhl in ihrem Hochhaus haben. Sie trifft den Chef ihrer Mutter, der mehr will als nur eine gute Angestellte, den sadistischen Mann vom Arbeitsamt und Frank, das M?nnermodel, das seine Haare hochtoupiert tr?gt. Als Kind sch?mt sie sich noch f?r ihre Eltern und daf?r, dass man bereits am «Hallo» ihres Vaters erkennt, dass er kein Deutscher ist. Sp?ter, als junge Frau, bringt ihr die Sprache ihres alten Landes, im falschen Moment und vor den falschen Leuten gesprochen, geprellte Rippen und eine aufgeplatzte Lippe ein. Denn neben der neuen, r?tselhaften Freundlichkeit, bleiernen H?flichkeit und warmen Distanziertheit, mit der das fremde M?dchen, das sp?ter eine fremde Frau ist, sich konfrontiert sieht, muss sie auch immer wieder Schl?ge einstecken – aus bekannten M?ndern und von unbekannten F?usten. Doch sie schl?gt zur?ck: nicht nur mit ihren L?gen, sondern auch mit ihren Tr?umen. Anna Prizkau erz?hlt in «Fast ein neues Leben» vom neuen Land, das Deutschland ist, von den Frem- den und den Verlorenen, auch denen, die hier geboren wurden.

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