Scirocco

Gerhard Michael Artmann

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Das eigene Leben r?ckw?rts bedenken? Nicht jeder hat die Chance und den Willen dazu. Der Blick zur?ck ver?ndert unsere Geschichte. Wir vergolden sie. Wenn wir nichts aufgezeichnet haben, erinnern wir uns falsch. Der Autor hat in der DDR von 1980–85 etwa hundert Geschichten geschrieben. Einige sind Vorlagen f?r die im Buch ver?ffentlichten. Sie waren gut, aber in Unfreiheit und mit wenig Hoffnung geschrieben. Bei der Titelgeschichte «Scirocco» wird das besonders deutlich. Die alte Geschichte endet, als er sich selbst beim Graben in der W?ste wiederfindet. Der Weg in der Freiheit danach f?hrte durch eine offene, surreale und be?ngstigende Welt, die den Mann herausfordert. Freiheit und Notwendigkeit im Westen wurden zu Eckpfeilern des Lebens. Als Professor f?r Biophysik ein Leben zu f?hren, war berauschend sch?n. Die Zeit verrann zwischen Forschung, Administration, Lehre und Reisen. Die Semester prasselten durch die Sanduhr. Das Schreiben verging scheinbar, aber es kam wieder. Unterirdisch, ?ber Jahre, verdichteten sich die Worte. Der Ausbruch folgte ?ber drei Monate lang in 2009 als Strom von Versen, bis nichts mehr kam. Die meisten Texte im vorliegenden Erz?hlband stammen aus den Jahren 2015 bis 2020. Es entstand «Scirocco», das erste Buch dieser Zeit.

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