Politik der Geschwindigkeit

Jonas Frick

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Wer heute ?ber eine gr??ere Geschwindigkeit verf?gt, besitzt einen politischen und finanziellen Vorteil. Als neues Qualit?tsmerkmal ist Geschwindigkeit mehr als nur ein physikalischer Begriff. Sie bildet ein gesellschaftliches Verh?ltnis, das im ununterbrochenen Wettkampf um H?chstgeschwindigkeit eine neue kinetische Elite wie auch Ausgeschlossene hervorbringt. In der Dromokratie , der Herrschaft des Schnelleren, wird der Geschwindigkeitswettbewerb zum Taktgeber einer Gesellschaft, die niemals stillstehen darf. Der Drang nach H?chstgeschwindigkeit pr?gt das unternehmerische und pers?nliche Handeln, w?hrend der Staat zum Geschwindigkeitsmanager wird. Er sorgt sich um die Infrastruktur f?r das maximale Tempo des Waren- und Menschenverkehrs und er bestimmt, welcher Gruppe welche Geschwindigkeit zugesprochen wird. Wer die zentralen Dynamiken des 21. Jahrhunderts verstehen will, muss sich mit der Geschwindigkeit besch?ftigen. Und wer sich deren Zw?nge entziehen will, muss sie politisieren.

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