Entstellt
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Die M?rchen und Geschichten, die wir als Kinder erz?hlt bekommen, pr?gen unsere Wahrnehmung der Welt. Was aber passiert, wenn man sich eher mit dem Biest identifiziert als mit der Sch?nen? Wenn jede h?ssliche, entstellte, behinderte M?rchenfigur als b?se gilt, verh?hnt und bestraft wird – wie kann sich das Biest dann jemals ein Happy End erhoffen?
Amanda Leduc untersucht M?rchen in Text und Film, von den Br?dern Grimm ?ber Hans Christian Andersen bis zu Walt Disney und «Game of Thrones». In den Geschichten erkennt man das Gute stets an seiner Sch?nheit und das B?se an seinem entstellten K?rper. Behinderung dient als Metapher f?r Minderwertigkeit und Schlechtigkeit, als etwas, das es zu ?berwinden gilt, das dem Gl?ck im Wege steht und bestenfalls Mitleid verdient. Stets ist es das Individuum, das sich ver?ndern und anpassen muss, nicht die Gesellschaft. Diese Narrative, so zeigt Leduc, spiegeln sich in der gesellschaftlichen Wirklichkeit, in unserem Umgang mit Behinderung. Mitrei?end und voller Empathie verbindet sie eine kulturtheoretische Analyse der Figuren und Stoffe mit pers?nlichen Erfahrungen aus ihrem Leben mit Zerebralparese. Sie nimmt die Gesellschaft in die Pflicht und fordert Raum f?r neue Geschichten, die Behinderung sichtbar machen und als gleichwertige Lebensrealit?t anerkennen: «Was passiert mit der Geschichte, wenn wir einander die Hand reichen?»
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