Genossen!
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Genosse kommt von genie?en! Sich emphatisch als Genosse anzusprechen mag etwas aus der Mode gekommen zu sein. Dabei ist diese Beziehung eine der fruchtbarsten, intensivsten und handlungsm?chtigsten ?berhaupt – wenngleich nicht ungef?hrlich.
Jodi Dean schreibt die bislang fehlende Theorie des Genossen und greift dabei auf viele kulturelle und historische Beispiele zur?ck, von Zetkin bis Obama, von Lubitsch bis Sartre. Sie ruft die Linken auf, die M?glichkeit spontaner, unorganisierter Ver?nderung aus dem Alltag heraus nicht zu ?bersch?tzen. Denn nur als Genossen verm?gen wir in den Weltenlauf einzugreifen – und das ist in Zeiten des Neoliberalismus und Klimawandels dringender denn je.
Der Begriff «Genosse» entstand im 16. Jahrhundert und bezeichnete zun?chst Soldaten, die eine Baracke teilten. Im politischen Kontext ist er eine ebenso symbolische wie praktische Figur und bedeutet gleicherma?en Freude und Disziplin. Man muss sich nicht unbedingt m?gen, um eine Ideologie zu teilen, gemeinsam zu handeln und sich solidarisch zu unterst?tzen.
Genossen k?nnen allerdings auch zu schlimmsten Feinden werden, und viele ihrer Gemeinschaften m?nden in Resignation, Abdriften oder im Ausschluss. Aber bestenfalls k?nnen sie gro?e Kraft und Enthusiasmus entfalten, jenseits von restriktiver Vereinnahmung.
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