Die Fallen des Multikulturalismus
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Die Gesellschaften Europas, in denen wir heute leben, werden zunehmend komplex. Ethnische, religi?se und kulturelle Konflikte durchziehen sie und machen eine Suche nach neuen Entw?rfen des Zusammenlebens erforderlich. Will eine Gesellschaft kulturelle Vielfalt und Pers?nlichkeitsrechte unter einen Hut bringen, das zeigt Cinzia Sciuto in ihrem Buch, muss sie zwischen Staat und Religion unterscheiden. Sie muss laizistisch sein. Laizit?t erm?glicht den diversen Spielarten von Religionen und Weltsichten erst, in einer pluralistischen Gesellschaft nebeneinander zu existieren. Sie garantiert auf der einen Seite die Religionsfreiheit, gleichzeitig legt sie jedoch Prinzipien fest, von denen nicht abgewichen werden darf, auch nicht im Namen irgendeiner Gottheit. Laizit?t ist die vorpolitische Voraussetzung f?r ein ziviles Zusammenleben in einer komplexen Gesellschaft, in dem die Freiheiten und Menschenrechte von allen respektiert werden. Dieser politische Essay in der Art wie die von Carolin Emcke oder Hamed Abdel-Samad zeigt die problematische Kehrseite des Multikulturalismus. Wo Anerkennung und Respekt f?r die Identit?ten der diversen ethnischen, religi?sen und kulturellen Bestandteile einer Gesellschaft eingefordert werden, l?uft man Gefahr zu vergessen, dass jeder Einzelne Tr?ger seiner subjektiven Rechte ist und keine Gruppenzugeh?rigkeit diese ihm streitig machen kann. Cinzia Sciuto stellt die Priorit?ten wieder auf die F??e: Das Individuum ist Tr?ger von Identit?ten und Zugeh?rigkeiten, anstatt dass es von seiner Zugeh?rigkeit definiert wird.
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