Besch?digte Sch?nheit
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Vulkan, hinkender Gott der Schmiedekunst, war der Mann von Venus, der Sch?nsten. W?hrend die griechische Antike Behinderungen der H?sslichkeit zurechnete und oft als Zeichen moralischer Fragw?rdigkeit deutete, die r?mische Dichtung sie vornehmlich als Gegenstand der Satire sah, setzt in der fr?hbarocken Lyrik ein paradoxes Vergn?gen am behinderten K?rper ein: Vulkan und Venus traten in ein neues Verh?ltnis. Im 19. Jahrhundert, bei Zola, Anthony Trollope und Benito P?rez Gald?s, treten behinderte Protagonistinnen als Attraktionsfiguren ins Zentrum der Romane. Im 20. Jahrhundert findet dieses Interesse die Aufmerksamkeit der Psychoanalyse und wird als »Fetischismus« gedeutet. ?ber Heimito von Doderer, James Joyce und Arno Schmidt weist Lorenz J?ger auch in die Kunst- und Filmgeschichte, zu Christian Ludwig Attersees »Prothesen-Alphabet« und Luis Bu?uels »Tristana«. Schlusspunkt seiner ?berlegungen bilden die Londoner Paralympics des Jahres 2012. Nicht nur erreichte die ?sthetisierung des Handicaps dort einen bisher unvorstellbaren Gipfel: Entscheidend wurde die Abl?sung des Blicks von au?en durch die selbstbewusste Inszenierung, die von behinderten Models wie Aimee Mullins vorbereitet worden war und die unsere ?sthetischen Vorstellungen ma?geblich ver?ndern wird.
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