Faulheit
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Heute, da Vollbesch?ftigung als Gipfel des gesellschaftlich Erstrebenswerten gilt, Umtriebigkeit und atemloses 'Am-Ball-Bleiben' auch nach der Arbeit angesagt sind, scheint jeder sich rechtfertigen zu m?ssen, der am Wochenende einfach nur D?umchen drehen m?chte. Dabei galt Mu?e zu haben in der Antike als Ideal, und selbst das Mittelalter ?bte noch Nachsicht gegen?ber dem antriebslosen Nichtstuer. Erst die Neuzeit brachte die entscheidende Wende: Fortschrittsglaube und Ver?nderungswille lie?en ihn seine Unschuld verlieren, machten ihn zur parasit?ren Existenz. Seit einiger Zeit allerdings beginnt der Gedanke der Entschleunigung wieder an Akzeptanz zu gewinnen. Nicht nur die Oblomows der Literatur d?rfen somit auf heimliche Sympathien hoffen, sondern auch derjenige, der sich der allgemeinen Gesch?ftigkeit verweigert. Und dennoch: Kaum je schien es angesichts allgegenw?rtiger Freizeitangebote und digitaler Zerstreuungen so schwer wie heute, faul zu sein. Manfred Koch legt mit diesem Band eine unterhaltsame und kompakte Kulturgeschichte des M??iggangs im Spiegel von mehr als zwei Jahrtausenden vor und f?hrt seine Leser in die heikle Kunst der Faulheit ein.
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