Gedankenspiele ?ber den Kompromiss
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»Kompromisse werden langsam und unter Schmerzen geboren. Sie erwachsen aus einer Zusammenarbeit, gegen die sich erst einmal jeder str?ubt« – so einfach ist es, einen komplizierten Prozess zu beschreiben.
Mit einer beh?nden Leichtigkeit schafft es die begnadete Essayistin Eva Menasse, zeitdiagnostisch Kernprobleme unserer Gegenwart in den Blick zu nehmen. Gesellschaftspolitisch bedeutsam sind ihre Gedankenspiele in einer Zeit von Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, dem Erstarken autorit?rer Politiker, Fake News, Aluhuttr?gern – denn wie all jenen begegnen? Ansichten als Hirngespinste abtun? Den Dialog verweigern? Oder auf sie zugehen und diskutieren, in der Hoffnung Denkr?ume zu ?ffnen? Menasse schreibt ?ber Dinge, die uns alle angehen und ?ber die wir weiterdenken sollten, um etwas gegen eine Verrohung der Gesellschaft zu tun.
"Die vielger?hmte Freiheit, dass sich jeder zu allem ?u?ern kann, schafft die gef?hrliche Illusion, dass das Aushalten anderer Meinungen nicht mehr n?tig ist. Es war schon immer schwer, Kindern zu erkl?ren, dass es keine garantierte Gerechtigkeit gibt, sondern dass man nur best?ndig an ihr arbeiten kann. Heute ist es schwer, Erwachsenen zu erkl?ren, was ein Kompromiss ist und wozu man ihn braucht. Andere Meinungen dienen nicht mehr dazu, unsere eigenen zu ?berpr?fen – sondern den Gegner zu markieren."
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