Begegnungen im DDR-Knast
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In meiner Generation war das Zusammenleben von Mann und Frau ein Tabuthema, ?ber das nicht oder nur kaum gesprochen wurde. Es wurde streng darauf geachtet, dass wir Kinder bei solchen Gespr?chen nicht zugegen waren. Es kam nicht selten vor, dass es der Tochter die Schamr?te ins Gesicht trieb, wenn Eltern sie nach ihrem Freund befragten. Wir Kinder haben unsere Eltern niemals v?llig entbl??t gesehen, so ging dieses Schamgef?hl auf uns Kinder ?ber. Das hat sich erst mit dem Erwachsenwerden ge?ndert. Auch die Beziehungen der Geschlechter untereinander war f?r uns Neuland. Im Besonderen die Beziehung Gleichgeschlechtlicher ist f?r mich heute noch unakzeptabel. Das ist f?r mich und viele andere nicht mit dem Glauben in Einklang zu bringen, weil es da hei?t: Liebet und vermehret euch. Leider sind diese Werte bei vielen ?ber Bord gegangen, und sie widmen sich stattdessen nur ihrem Vergn?gen. Das DDR-Strafrecht hat bei »Homo« und »Sitte« besonders streng geurteilt. Was unter dem Begriff Sittlichkeit alles m?glich ist, habe ich in der U-Haft beobachtet und sp?ter im Gef?ngnis aus den Akten Verurteilter entnommen. Die authentischen Schilderungen von Mith?ftlingen, wenn wir die M?glichkeit zur Kommunikation hatten, sind bis heute in meinem Kopf geblieben. Diese Begebenheiten, warum ich mich mit dem Thema Sittlichkeit befasse und warum ich mit einer hohen Haftstrafe in Berlin-Rummelsburg eingezogen bin, davon erz?hlt dieses Buch.
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