Abdulmesih und der liebe Gott

Markus Grimm

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Abdulmesih ist syrisch-orthodoxer Christ. Er geh?rt der uralten Volks- und Religionsgemeinschaft der Aram?er an, seine Muttersprache ist die Sprache Jesu. Mit diesem Selbstverst?ndnis w?chst er auf. Aber das Land Aram gibt es l?ngst nicht mehr. Abdulmesih wird als T?rke geboren, als Christ unter Muslimen, 1937 oder 38, niemand wei? es genau – dort, wo er das Licht der Welt erblickt, ganz im S?dosten der T?rkei, spielt es keine Rolle. Die Zeiten sind schlecht, aber Abdulmesih ist aufgeweckt und gutwillig. Er lernt und findet ein gen?gendes Einkommen. Doch die Zeiten wollen nicht besser werden, und als Abdulmesih eine Familie gr?ndet, geht es nicht mehr weiter. Und er f?hlt sich von seinem Gott in ein fernes Land geschickt: nach Deutschland, 1966, als Gastarbeiter in der kleinen Stadt Ochsenfurt. Alles hier ist fremd, Heimat und Familie sind fern. Aber Abdulmesih will kein Fremder bleiben. Er will Deutscher unter Deutschen werden, wie er T?rke unter T?rken war, und er wei?, dass er zugleich immer Aram?er bleibt. Sein Gott verl?sst ihn nicht.

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