Zensur im Dienst des Priesterbildes
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Obwohl der Missionspater Jakob Crottogini SMB 1954 problemlos die Druckerlaubnis seines Di?zesanbischofs erhalten hatte, gelangte seine empirische Studie «Werden und Krise des Priesterberufes» nie in den Handel – das Hl. Offizium verbot vorab jede Verbreitung. Dass im «Fall Crottogini» trotz der selten gewordenen Buchverbote eines der letzten Zensurverfahren vor Abschaffung des Index der verbotenen B?cher gef?hrt wurde, h?ngt mit jenem Teil seiner Befunde zusammen, der u. a. sexuelle Probleme von Priesterkandidaten thematisierte. Die reichhaltig quellengest?tzte Rekonstruktion dieses Zensurfalls ist daher nicht nur von kirchenrechtlichem und zensurhistorischem Interesse. Vielmehr ergibt die zeitgeschichtliche Kontextuierung wichtige Einblicke in die Grundlagen und Probleme der Priesterausbildung wie in das ambivalente Verh?ltnis der katholischen Kirche zur empirischen Sozialforschung.
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