Hermann Broch und Der Brenner
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Das Fr?hwerk des Wiener Autors Hermann Broch ist nicht denkbar ohne den Kontakt zu Ludwig von Ficker, dem Herausgeber der Innsbrucker Kunst- und Kulturzeitschrift Der Brenner (1910–1954). Ficker bot Broch in den Jahren 1912/13 eine Publikationsm?glichkeit f?r seine ersten Essays und f?r ein Gedicht. Die Einzeluntersuchungen und ?berblicksdarstellungen in diesem Sammelband gehen der Frage nach, wie sich die Mitarbeit Brochs am Brenner auf seine weitere literarische und philosophische Produktion ausgewirkt hat. Die Aufmerksamkeit gilt der ethisch motivierten Kulturkritik und der modern ausgerichteten ?sthetik. Die Einzelstudien weisen Spuren nach, die das Denken Soeren Kierkegaards (im Brenner durch Theodor Haecker vermittelt) bei Broch hinterlassen hat, besch?ftigen sich mit Brochs fr?her Thomas-Mann-Lekt?re (Der Tod in Venedig) und weisen den lang nachwirkenden Einfluss von Karl Kraus nach. Zu erw?hnen ist auch das zwiesp?ltige Verh?ltnis zu Carl Dallago, seinerzeit einer der wichtigsten Beitr?ger zum Brenner. Durch Fickers Zeitschrift lernte Broch auch das Werk von Theodor Haecker kennen, dessen Buch Vergil, Vater des Abendlandes sp?ter einen wichtigen Ansto? gab zu Brochs Beginn seines Vergil-Romans. 1937 stellte Broch den lange unterbrochenen Kontakt zu Ludwig von Ficker erneut her. Damals schrieb er die politische, gegen Menschenrechtsverst??e totalit?rer Staaten gerichtete V?lkerbund-Resolution, der ebenfalls ein Aufsatz gewidmet ist. Dieser Sammelband tr?gt dazu bei, eine Forschungsl?cke sowohl der Broch- als auch der Brenner-Forschung zu schlie?en; einmal mehr zeigt sich die ?berregionale Bedeutung von Fickers Zeitschrift f?r die Literatur- und Kulturgeschichtsschreibung der ersten H?lfte des 20. Jahrhunderts.
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