Schauplatzwunden
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Zw?lf Menschen sind durch ungeheuerliche Umst?nde und einen Schauplatz, den NS-Lagerkomplex St. Pantaleon-Weyer, unfreiwillig miteinander verbunden. Ludwig Lahers neue Prosa portr?tiert Opfer, T?ter und anderweitig von diesem Ort nachhaltig Berührte auf eindringliche Weise. Willkür, Ohnmacht und Terror im demokratiebefreiten Staatswesen: im 21. Jahrhundert immer noch hochaktuell.
Auf den ersten Blick scheint diese zw?lf Lebensgeschichten kaum etwas zu verbinden. Vorgestellt werden etwa ein Jurist mit erstaunlicher Karriere, ein S?ugling, der mit vier Wochen sterben muss, ein extrem gewaltt?tiger Fleischhauer und eine achtfache Mutter aus dem Schaustellergewerbe. Doch ihre Leben sind miteinander verknüpft, denn sie alle steuern von verschiedenen Seiten aus auf den NS-Lagerkomplex St. Pantaleon-Weyer zu, der zwischen 1940 und 1941 zuerst als Arbeitserziehungslager und sp?ter als Zigeuneranhaltelager geführt wurde.
Ludwig Laher variiert gekonnt die Erz?hlperspektiven und demonstriert an einem einzigen Ort in der Provinz, wie eine zynische Gewaltherrschaft funktioniert, die verbrecherische Energie und rücksichtsloses politisches Kalkül vereint.
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