Ein Tropfen in der Zeit

Michael Alexander M?ller

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Die elfj?hrige Chi wohnt mit ihren Eltern in einer digitalen Hightech-Wohneinheit mit SMART-Vollversorgung, die auf alle Bed?rfnisse ihrer Nutzer zugeschnitten ist. Zur Ausstattung geh?ren auch IDYs, die von menschlicher H?lle ?berzogen sind und die unsere heutige Technik l?ngst abgel?st haben. Ein perfektes Leben. Alles funktioniert von selbst. IDY kennt Chi gut, sie steuert ihre Zeit, koordiniert, was sie lernen soll, ihre Kontakte und alles drumherum, ist Ged?chtnis und Tastatur zugleich. Am liebsten schreibt Chi. Mit der Hand! Erinnerungsb?cher. Alles, was sie ganz allein f?r sich festhalten m?chte, Fragen, Gedanken und nat?rlich auch Geheimnisse.
Eines Tages fallen alle Satelliten aus, die Verbindungen sind gekappt. Die Welt steht still. Ratlosigkeit, Unbehagen. Was ist zu tun? Und wie? Chi hat die Gabe nicht verloren, sich auf sich selbst zu besinnen und kann ihren Eltern die Augen ?ffnen. Sie beginnen wieder selbst zu ?berlegen und direkt miteinander zu reden, auch von ihren W?nschen, Sehns?chten und Geschichten von fr?her.
"Ein Tropfen in der Zeit" ist ein St?ck, das die Entfremdung und die zunehmende Manipulierung unserer Kommunikation und unseres Lebens durch die Digitalisierung weiterdenkt. In einem fremdbestimmten System der Zukunft zeigt uns Chi, warum es so wichtig ist, f?r unsere geistige und emotionale Freiheit einzustehen und das es etwas Befreiendes hat, wenn man sich wieder von Angesicht zu Angesicht begegnet – sein Leben selbst und gemeinsam in die Hand nimmt.

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