Adel verpflichtet
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Wenn Victor Lopez eines hasst, dann ist es Ungerechtigkeit. Jetzt sitzt er im Gef?ngnis. Sicherlich, er hat so einiges auf dem Kerbholz, aber ausgerechnet den Mord, f?r den er am n?chsten Morgen hingerichtet werden soll, hat er nicht begangen. Himmelschreiendes Unrecht. Das findet auch sein Henker, auch wenn es diesen ausgesprochen freut, endlich mal einen echten Blaubl?tigen unter das Fallbeil zu bekommen. Denn obwohl Victor in ?rmlichen Verh?ltnissen aufwuchs, entstammt er doch m?tterlicherseits dem ber?hmten Adelsgeschlecht Gascoyne. Von seinen Verwandten str?flich ignoriert, tr?umte Victor seit seiner Kindheit davon, sich Graf Gascoyne nennen zu k?nnen, nicht zuletzt, um seiner gro?en Jugendliebe Sibella zu imponieren. So beschloss er, dem Gl?ck ein wenig nachzuhelfen, und beseitigte raffiniert und mit viel Fantasie einen Anverwandten nach dem anderen. Zwischen Henker und Delinquent entspinnt sich ein leidenschaftlicher Diskurs unter Fachleuten ?ber die vielf?ltige Kunst, jemanden um sein Leben zu erleichtern, bis schlie?lich der Morgen graut …
Im Film «Adel verpflichtet» von 1949 hat sich die englische Schauspielikone Sir Alec Guinness durch die kongeniale Verk?rperung von gleich acht Rollen bei Kinofans unsterblich gemacht. Wie schon der Film basiert auch die B?hnenadaption dieser schwarzen Kultkom?die auf dem Roman «The Autobiography of a Criminal» von Roy Horniman. Das Autorenduo Anatol Preissler und Otto Beckmann, das unter dem Namen «Doberry&Probstein» ver?ffentlicht, hat die Vorlage weitergedacht und mit der Figur des gleichsam leidenschaftlichen wie im wahren Leben vom Pech verfolgten Henkers einen perfekten Counterpart zum Adelsspross Victor geschaffen, deren offenkundige Seelenverwandtschaft immer abstrusere Anekdoten zu Tage f?rdert und beiden ganz neue Zukunftsperspektiven er?ffnet.
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