Der Bergf?hrer

Liselotte Welskopf-Henrich

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S?dtirol 1939. Karl Unteregger, ein junger angesehener Bergf?hrer in den Dolomiten, hat den Auftrag angenommen, einen Touristen aus Berlin in die Berge zu f?hren. Der Berliner hei?t Fritz Ordemann, er ist Oberpostinspektor und Nazifunktion?r. Begleitet wird er von Lotte, seiner Verlobten, einem Berliner Arbeiterm?dchen, drei?ig Jahre j?nger als er. Auf der Klettertour offenbart sich rasch der egozentrische Charakter dieses Mannes, der keinerlei Widerspruch gewohnt ist. Lotte, von der Mutter in Erwartung einer guten Partie in das Verh?ltnis mit Ordemann gedr?ngt, bewunderte bislang sein so selbstsicheres Auftreten. Hier in der Welt der Berge aber sp?rt sie zum ersten Mal die moralische Armseligkeit Ordemanns angesichts des aufrechten Wesens des selbstbewussten Bergf?hrers. Ein Wetterumschwung bringt mitten im Sommer Schneefall herbei. Trotzdem besteht Ordemann auf seinem vermeintlichen Recht, auf einen weiteren Gipfel gef?hrt zu werden. Die Gefahren der Witterung interessieren ihn nicht; die Bedrohungen der Bergwelt begreift er nur als Nervenkitzel und Abenteuer, mit denen er sp?ter am Stammtisch prahlen kann. Unteregger wei?, dass diese neue Tour mit Lebensgefahr verbunden ist. Aber er ist auf die Eink?nfte angewiesen, wenn er f?r seine Familie das H?uschen in der N?he seines Heimatdorfes anzahlen will, das der Besitzer nur zu einem Wucherpreis verkauft. Liselotte Welskopf-Henrich vereint in dieser Erz?hlung, die hier erstmals in ihrer Originalfassung ver?ffentlicht wird, ihre Liebe zu den Bergen und zur Bev?lkerung von S?dtirol mit ihrer unvers?hnlichen Einstellung gegen?ber jeder Art von »Herrenmenschen«, eindrucksvolle Landschaftsschilderungen mit pr?gnanten Charakterdarstellungen und spannender Handlung.

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